Das Testament seiner Magnifizenz des Erzkanzlers Ambrosius Graufuchs

~Letzter Wille und Testament~


Ich, Ambrosius Graufuchs, Freiherr von Hohenstein, Erzkanzler der Gilde des Silbernen Mondes, Fürstmagister von Kranichfeld, Ritualmeister des Ersten Kreises, bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und verfüge hiermit meinen letzten Willen und mein Testament.

Meine Natur und meine Profession machen es überaus unwahrscheinlich, dass im Falle meines Ablebens eine bestattungsfähige Hülle überbleibt. Alle in meinem Testament enthaltenen Verfügungen wirken deswegen mit voller Gültigkeit, wenn ich meine irdische Existenz aufgebe, unabhängig davon, ob mein Körper als Leichnam auffindbar ist oder nicht.
Da ich über ein deutlich besseres Zeitgefühl verfüge als die meisten meiner Mitmenschen, habe ich veranlasst, dass dieses Testament öffentlich wird, wenn ich den Zeitpunkt meines Ablebens für gekommen erachte.

Ich möchte die günstige Gelegenheit nutzen, um meinen tief empfundenen Dank auszusprechen. Ich danke meinem irdischen Lehnsherren Lonegal für das Vertrauen, dass er in mich gesetzt hat. Ich danke meiner Schwertmeisterin Karigan für ihre Bereitwilligkeit. Ich danke meinem Freund Arthur für die Gesellschaft in guten und schlechten Zeiten, dass er mir Rat gegeben und meinen Rat angenommen hat. Ich danke Erasmus dafür, dass er es geschafft hat, mich zu erstaunen. Ich danke Taladorn für die Lieder, die meinen letzten Weg begleiten.

Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich in meiner irdischen Zeit viele Fehler gemacht habe, die teilweise katastrophale Konsequenzen für meine Umwelt und Mitmenschen hatten. Obwohl ich klarstellen will, dass die Wege eines Magiers mit meinen Aufgaben auch seinen engen Freunden teilweise rätselhaft und unverständlich erscheinen müssen, möchte ich mich für alles Leid, dass ich berechtigt oder unberechtigt verursacht habe, entschuldigen.

1. Irdische Güter
Ich wünsche, dass die irdischen Besitztümer, die mich auf Reisen begleitet haben, an mein Zuhause, die Freiherrschaft Hohenfels, verbracht werden, wo man über ihre Verwaltung und Verteilung wie folgt verfügen soll:

1. Die Freiherrschaft Hohenfels vererbe ich mangels eigener leiblicher Nachkommen, dem frankonischen Brauch folgend, an meinen jüngeren Bruder, Gilbert Graufuchs. Meinen Lehensherren Lonegal von Schattenwall, Graf der Ostmark, bitte ich, dieses Erbe anzuerkennen und die Farben zu erneuern.
2. Alle Besitztümer in und um Hohenfels gehen gleichfalls an Gilbert Graufuchs.
3. Die gefassten Juwelen und alles Geschmeide aus dem Erbe meiner Mutter vererbe ich mit vorzüglicher Hochachtung meiner lieben Freundin Mia Cassandra.

2. Silbermondgilde
Die Angelegenheiten der Gilde will ich wie folgt regeln:
1. Der Stuhl des Erzkanzlers soll wie in den Gildenstatuten geregelt durch Wahl im Magisterrat neu vergeben werden.
2. Damit es einen vollbesetzten Magisterrat gibt, der dieses Vorhaben durchführen kann, berufe ich:
a. Gilgalion Aerithas zum Magister für Heilmagie
b. Serdenius Beregrecht zum Magister für Dimensionologie
c. Ariella von Rabenhorst zum Magister für Alchimie
d. Paseo ben Nappo zum Magister der Theoretischen Thaumaturgie
e. Verdana von Greifenhain zum Magister für Psychometrie
f. Kastor Grauwetter zum Hohen Inquisitor der Gilde
g. Coron den Weissen zum Hohen Richter der Gilde

Alle entsprechenden Urkunden liegen diesem Testament bei und sollen unverzüglich überreicht werden. Nach der Berufung zum Magister gelten alle Regeln der Gildenstatuten. Ich wünsche ausdrücklich, dass die Magisterposten, sollten sich fähigere Anwärter finden, im Wettstreit oder durch den neuen Erzkanzler entsprechend neu besetzt werden.

3. Kranichfeld
Die Angelegenheit Kranichfeld wünsche ich wie folgt zu regeln:

Herr Siegfried von Eichengrund benenne ich zum Verweser des Fürstmagistrats Kranichfeld. Er soll den Reichtum des Landes mehren, das Volk des Landes beschützen, die Grenzen des Landes verteidigen und der Silbermondgilde immerdar eine Heimat gewähren. Näheres regelt der Verweservertrag, der Herrn von Eichengrund persönlich zukommen wird.

Das tue ich in der Überzeugung und mit dem Wissen, dass die Silbermondgilde wohl eine Heimat, aber keine Regentschaft braucht, um ihr Wirken fruchtbar und sinnvoll zu tun. Mit dem Amt des Verwesers, dass als Erbsache an die Familie von Eichengrund fällt, erhält Herr Siegried von Eichgrund den Rang eines Herzogs, von dem ich hoffe, dass er weiß, was damit zu tun er nun endlich in der Lage ist.



Die, die trauern wollen, sollen dies laut tun, damit die Trauer ein schnelles Ende hat. Leid habe ich im Leben schon genug gebracht.

Die, die sich freuen wollen, haben meine großmütige Erlaubnis dazu. Freude ist, gleich wel-chen Grundes, niemals schlecht.


Gezeichnet und gesiegelt

Ambrosius Graufuchs
Burg Hohenfels, Neumond im Hornung des Jahres 1004 MZ